PROJEKTVORSTELLUNG
Produktion und Begriff der Architektur werden nicht nur durch ihre technisch-konstruktive Seite, sondern ebenso durch ihre visuelle Repräsentation geprägt. Angefangen von der ersten Skizze, über die Präsentation im Wettbewerb bis zur suggestiven Darstellung zu Zwecken der Kommunikation und Vermarktung werden seit jeher Verfahren der visuellen Modellierung und bildlichen Repräsentation wie Zeichnung, Modell oder Fotografie eingesetzt.
Das Projekt unternimmt es, diese prozessualen Zusammenhänge in der Phase des Übergangs von den analogen zu den digitalen Planungs- und Darstellungsverfahren zwischen 1980 und den 2000er Jahren zu untersuchen. Ziel ist es, die Annahme einer medienspezifischen Prägung der Architektur durch die digitalen Entwurfs- und Darstellungsmethoden am Material zu prüfen und zu ermitteln, wie das ‘digitale Bild’ Begriff und Produktion von Architektur verändert.
Dazu werden die digitalen Werkzeuge und ihre visuellen Produkte zum einen aus kunsthistorisch-medienkritischer Perspektive, zum anderen vom produktionsästhetischen Standpunkt der Architekturpraxis in den Blick genommen. An zwei Arbeitsstellen in Marburg und Cottbus wird einerseits die Ausbreitung des digitalen Architekturbildes in ausgewählten Architekturzeitschriften untersucht und dabei sowohl die Rezeption „digitaler Architektur” unter Schlagwörtern wie „Blob”- oder „Bar Code”-Architektur beleuchtet als auch nach bildästhetischen Spezifika gefragt. Andererseits wird in einer anwendungsbezogenen Analyse exemplarisch die Entwicklung und Verwendung von CAD-Programmen aufgearbeitet, um deren Möglichkeiten und Beschränkungen wie zugleich die implizite Verführungskraft technischer Entwicklungen und gestalterischer Automatismen für die digitale Architektur- und Bildproduktion zu erkunden.
Wesentliche Forschungsergebnisse des Projekts werden in der Ausstellung “Architecture Transformed – Das digitale Bild in der Architektur 1980–2020” der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung wird vom 9. Februar – 23. April im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg und vom 25. Mai – 31. August im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin gezeigt. Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich unter https://www.uni-marburg.de/de/aktuelles/events/termine-1-quartal-2023/architecture-transformed-das-digitale-bild-in-der-architektur-1980-2020
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog als Druckausgabe. Als Open-Access-Publikation ist der Katalog bereits ab Ausstellungsbeginn auf arthistoricum.net dauerhaft frei verfügbar und kann über folgende DOI abgerufen werden: https://doi.org/10.11588/arthistoricum.1156
Abbildungsnachweis: Dominik Lengyel
TEAM
Hubert Locher, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
Dominik Lengyel, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Florian Henrich, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
Catherine Toulouse, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
LINKS
https://www.uni-marburg.de/de/fb09/khi/institut/lehrende-seiten-und-bilder/prof-dr-hubert-locher
https://www.b-tu.de/fg-architektur-und-visualisierung/personen/lehrstuhlinhaber