Bild: © Rosa Menkman
Alle Bilder – und dies gilt auch für das rechnergestützt generierte digitale Bild – sind gestaltete Artefakte. Das digitale Bild stellt die beteiligten Instanzen, Technologie, Wissenschaft, Kunst vor besondere Herausforderungen und ermöglicht unerwartete Anwendungen. Verbunden sind diese Bereiche dabei auf verschiedenste Art: auf reflexiver Ebene im Bereich des Artistic Research, als gestalterische Ausformung von digitalen Daten in Pixeln und Grafiken oder als Ästhetiken maschineller Algorithmen in neuartigen Kunstwerken. Zentral ist allen der kreative Impuls für den Umgang mit dem Digitalen.
Auf der fünften Tagung des Schwerpunktprogramms „Das digitale Bild“, die vom 7. bis 9. Juli 2022 in Marburg und online stattfinden wird, möchten wir uns diesem Aspekt ausführlich widmen und verschiedene Positionen abbilden, Herangehensweisen beleuchten und Problemstellungen behandeln. In welchem Verhältnis stehen die beiden kulturellen Variablen Kunst und Wissenschaft im Digitalen? Welche Rolle spielen Visualisierungen von abstrakten Programmcodes und was lernen wir aus dem Blick in die Black Box KI? Welche historischen Implikationen ergeben sich aus der Genese des Digitalen in den mathematischen Wissenschaften, angefangen bei den Begründern der Computer Science Alan Turing und John von Neumann? Wie nutzen Künstler*innen spezifische Eigenschaften und Attribute des digitalen Bildes und wie erweitern sie damit die gestalterischen Möglichkeiten oder gar den Kunstbegriff?
Sind Algorithmen nur als Werkzeug für die Kunst zu betrachten oder entstehen neuartige Kulturästhetiken? Verändert das digitale Bild die schöpferische Produktion, oder ist es eher als Kommunikationstool von Kunstschaffenden zu betrachten?
Die Tagung soll Gelegenheit geben, auf beispielhafte Phänomene zu blicken und Beschreibungen, Analysen und Thesen zusammenzutragen. Ziel ist es, Schnittmengen aus unterschiedlichen Disziplinen zu ermitteln und gleichermaßen aktuelle Forschungsdiskurse von einem neuen Standpunkt zu reflektieren. Details zu den transdisziplinären Projekten der ersten Förderperiode können Sie unserer Homepage entnehmen: https://www.digitalesbild.gwi.uni-muenchen.de/das-digitale-bild/.
Donnerstag, 07. Juli 2022
13 Uhr: Alexander Galloway, “Digital Images Without Computers”
14 Uhr: Rosa Menkman, “Untangling resolution”
Donnerstag, 07. Juli 2022
16 Uhr: Hell Gette, „#Landschaft 3.0”
17 Uhr: Aram Bartholl im Gespräch
Freitag, 08. Juli 2022
09 Uhr: Nathalie Bredella, „Architecture numérique: zur Operativität digitaler Bilder in der Architektur”
10 Uhr: Michael Rottmann, „Programmierte Bilder. Zur Produktion und Theoretisierung des digitalen Bildes am Beispiel der künstlerischen Computergrafik der 1960er Jahre”
Freitag, 08. Juli 2022
11.30 Uhr: Bernhard Dotzler, „Vom l’art pour l’art der KI”
12.30 Uhr: Roland Meyer, „Muster und Masken. Gesichtserkennung als Bildpraxis”
Freitag, 08. Juli 2022
14.30 Uhr: Christl Baur, “An[Other] Creativity in AI”
15.30 Uhr: Felicity Tattersall, “How do creatives use Digital Images?”
17 Uhr: Rob Erdmann, “The use of massive multimodal images in the Rijksmuseum’s ‘Operation Night Watch'”
Samstag, 09. Juli 2022
09 Uhr: Pamela Scorzin, „Digitale Körperbilder. Zur algorithmisierten Ästhetik posthumanistischer Körper”
10 Uhr: T. L. Cowan, “Holding for Applause: Technologies of Fabulous, Transmedial Drag & Trans- Feminist & Queer Performance in Pandemic Times”
Samstag, 09. Juli 2022
11.30 Uhr: Tilman Baumgärtel, „Motive der GIF-Animation”
12.30 Uhr: Andy Donaldson im Gespräch
Das Tagungsprogramm steht Ihnen gemeinsam mit Kurzinformationen zu den Vorträgen und Vortragenden auch als PDF-Dokument zur Verfügung.
Das DFG-Schwerpunktprogramm „Das digitale Bild“ führt 12 unterschiedliche Forschungsprojekte deutscher Universitäten zusammen und fokussiert sich dabei auf die zentrale Rolle, die dem Bild im Prozess der Digitalisierung von Wissen und Praxis zukommt. Unter der übergeordneten Thematik behandeln die Teilprojekte je eigene Fragestellungen – so bildet das Programm den Facettenreichtum und transdisziplinären Charakter des Forschungsfeldes ab, während gleichzeitig enge Zusammenarbeit und produktiver Austausch der Forschenden angestrebt wird.
In regelmäßig stattfindenden Tagungen und Workshops wird dieser Dialog kultiviert und fortgeführt – gerne möchten wir auch Sie dazu einladen.
Sollte bei der Anmeldung etwas nicht klappen, schreiben Sie gerne direkt an dasdigitalebild@kunstgeschichte.uni-muenchen.de und wir nehmen Sie in die Liste auf.